1 Um jene Zeit hörte der Vierfürst Herodes Herodes, mit dem Zunamen Antipas, herrschte nach dem Tod seines Vaters Herodes d. Gr. (4 v. Chr.) in Galiläa und Peräa. Er verstieß seine Gemahlin, die Tochter des Araberkönigs Aretas (2. Kor. 11,32, und ging eine ehebrecherische Verbindung ein mit Herodias, der Frau seines Bruders, die er ihrem Mann abspenstig machte. Salome, die Tochter der Herodias aus erster Ehe, folgte ihrer Mutter an den Hof des Herodes Antipas. Dieser hatte den besonderen Titel Vierfürst (eigentlich: Fürst des Vierteils eines Landes); doch heißt er auch König (Matth. 14,9; Mark. 6,14.22). von Jesus,

2 und er sprach zu seinen Hofleuten: "Das ist Johannes der Täufer! Der ist von den Toten auferstanden, darum Weil er auferstanden ist. sind die Wunderkräfte in ihm wirksam."

3 Herodes hatte nämlich damals Johannes ergreifen, mit Ketten binden und gefangensetzen lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus Nach Josephus hieß der erste Gatte der Herodias nicht Philippus, sondern Herodes. Vielleicht trug er beide Namen: Herodes Philippus..

4 Denn Johannes hatte ihm gesagt: "Du darfst sie nicht zur Frau haben 3. Mos. 18,16; 20,21.."

5 Er hätte ihn nun gern getötet; aber er scheute sich vor dem Volke, denn das hielt ihn für einen Propheten.

6 Da geschah es bei der Geburtstagsfeier des Herodes, daß die Tochter der Herodias vor den Gästen tanzte. Das gefiel Herodes so sehr,

7 daß er ihr eidlich versprach, er wolle ihr geben, um was sie bitte.

8 Da sprach sie, von ihrer Mutter dazu angestiftet: "Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!"

9 Darüber ward der König betrübt Wollte er auch nach V.5 Johannes töten, so wurde es ihm doch schwer, den unerwarteten Wunsch der Salome zu erfüllen; vielleicht hatte sich auch inzwischen seine Gesinnung gegen Johannes geändert (vgl. Mark. 6,20).. Doch um des Eides und der Tischgenossen willen Um vor ihnen nicht wortbrüchig zu erscheinen, also aus verkehrter Scham und verbrecherischer Gewissenhaftigkeit. befahl er's ihr zu geben.

10 So sandte er denn hin und ließ Johannes in seinem Kerker enthaupten Es scheint, daß Herodes damals in der Festung Machärus, wo Johannes gefangen lag, seinen Geburtstag gefeiert hat..

11 Sein Haupt ward dann auf einer Schüssel hergebracht und dem Mädchen gegeben; die brachte es ihrer Mutter.

12 Und seine Des Johannes. Jünger kamen, holten seinen Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie hin und gaben Jesus Bericht Von dem Tode ihres Meisters..

13 Auf diese Kunde entfernte sich Jesus von dort Von Kapernaum in Galiläa, wo auch er vor den Nachstellungen des Herodes nicht sicher war. in einem Boot Das ihn über den See Genezaret brachte. nach einer unbewohnten Gegend Am jenseitigen Ufer des Sees, das nicht zu dem Gebiete des Herodes gehörte., um allein zu sein Hier in der Einsamkeit wollte er wohl vor allem seine Apostel, die bei ihm waren (V.15) unterweisen und sie so für ihren künftigen Beruf vorbereiten.. Aber die Leute hörten davon und gingen ihm zu Fuß aus den Städten nach Sie folgten ihm auf dem Landweg das Ufer des Sees Genezaret entlang..

14 Als nun Jesus aus dem Fahrzeug stieg Vielleicht östlich von Bethsaida Julias (Luk. 9,10)., empfand er tiefes Mitleid bei dem Anblick der großen Menge, und er heilte ihre Kranken.

15 Am Abend traten seine Jünger zu ihm und sprachen: "Die Gegend hier ist unbewohnt, und es ist schon spät. Laß deshalb die Leute ziehen, damit sie in die nächsten Dörfer gehen und sich Lebensmittel kaufen."

16 Jesus antwortete ihnen: "Sie brauchen nicht zu gehen; gebt ihr ihnen zu essen!"

17 Sie erwiderten ihm: "Wir haben hier nichts weiter als fünf Brote und zwei Fische."

18 Er sprach: " Bringt sie mir her!"

19 Und er ließ die Leute sich auf dem Gras lagern. Nun nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, sah auf zum Himmel und sprach den Lobpreis Das Tischgebet des Hausvaters. Das jüdische Gebet vor der Mahlzeit lautet: "Gepriesen seist du, Herr, unser Gott, du König der Welt, der das Brot aus der Erde bringt.". Dann brach er die Brote und gab sie seinen Jüngern, die Jünger aber reichten sie den Leuten.

20 So aßen alle und wurden satt. Die übriggebliebenen Brocken hob man vom Boden auf: zwölf große Körbe voll.

21 Es hatten aber ungefähr fünftausend Mann gegessen, ohne die Frauen und Kinder.

22 Nun drängte er seine Jünger, sofort in das Boot zu gehen und an das andere Ufer vorauszufahren Wohl zurück nach Kapernaum (Joh. 6,17). während er das Volk entlassen wollte.

23 Als dies geschehen, ging er auf die Bergeshöhe, um in der Einsamkeit zu beten. Beim Eintritt der Dunkelheit war er dort allein.

24 Inzwischen war das Boot schon mitten auf dem See und mußte heftig mit den Wellen kämpfen, denn es fuhr gegen den Wind.

25 Da, in der vierten Nachtwache Zwischen 3 und 6 Uhr morgens. Die Nacht (von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens) wurde damals nach römischer Weise von den Juden in vier Teile oder Wachen eingeteilt, jede zu drei Stunden., kam er, über den See hingehend, auf sie zu.

26 Als ihn die Jünger so auf dem See wandeln sahen, waren sie entsetzt; denn sie dachten, es wäre ein Gespenst, und sie schrien laut vor Furcht.

27 Aber alsbald rief ihnen Jesus zu: "Seid getrost, ich bin's, fürchtet euch nicht!"

28 Da antwortete ihm Petrus: "Herr, bist du es, so laß mich auf dem Wasser zu dir kommen."

29 Er sprach: "Komm!" Da stieg Petrus aus dem Boot und ging auf dem Wasser zu Jesus hin.

30 Als er aber den starken Wind spürte, ward ihm bange, und er begann zu sinken. Da schrie er auf: "Herr, hilf mir!"

31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?"

32 Dann stiegen sie beide in das Boot, und er Wind legte sich.

33 Die anderen aber, die im Boot waren Die elf Apostel, die das Fahrzeug nicht verlassen hatten., fielen vor ihm nieder und sprachen: "Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!"

34 Als sie die Überfahrt vollendet hatten Und zwar in der Richtung, wohin sie der Wind getrieben., stiegen sie ans Land und kamen nach Genezaret Diese fruchtbare Landschaft hat dem bekannten See seinen Namen gegeben..

35 Sobald ihn die Bewohner dieser Gegend erkannten, schickten sie Boten in den ganzen Umkreis.

36 Da brachte man ihm alle Kranken und bat ihn, daß sie nur die Quaste seines Mantels berühren dürften Vgl. 9,21.. Und alle, die sie berührten, wurden gesund.

1 In jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, den Ruf Jesu.

2 Und er sprach zu seinen Knechten: Dies ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, und darum wirken die Kräfte in ihm.

3 Denn nachdem Herodes den Johannes ergreifen ließ, band er ihn und setzte ihn ins Gefängnis wegen Herodias, des Weibes seines Bruders Philippus.

4 Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist: dir nicht erlaubt, sie zu haben.

5 Und da er ihn töten wollte, fürchtete er das Volk; denn sie hielten ihn wie einen Propheten.

6 Da aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias in der Mitte, und sie gefiel dem Herodes.

7 Deshalb versprach er mit einem Eid, ihr zu geben, was sie erbitten werde!

8 Sie aber, von ihrer Mutter angestiftet, spricht: Gib mir auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!,

9 Und der König war betrübt wegen der Eidschwüre und der Tischgäste; er befahl, es zu geben!

10 Und er schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.

11 Und es wurde sein Haupt auf einer Schüssel gebracht, und es wurde dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter.

12 Und seine Jünger kamen herzu; sie hoben den Leichnam auf und begruben ihn, und die gingen hin und verkündigten es Jesus.

13 Und da es Jesus hörte, entwich Er von dort in ein Schiff an einen wüsten Ort für Sich; und da die Volksmengen es hörten, folgten sie Ihm zu Fuß von den Städten.

14 Und da Er hinausging, sah Er eine große Volksmenge, und Er hatte Mitleid mit ihnen, und Er heilte ihre Kranken.

15 Da es aber Abend geworden war, traten die Jünger zu Ihm und sagten: Der Ort ist wüste, und die Stunde ist schon verstrichen; entlasse nun die Volksmengen, dass sie in die Dörfer gehen und sich selbst Speisen kaufen!

16 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie brauchen nicht wegzugehen, gebt ihr ihnen zu essen!

17 Sie aber sprachen zu Ihm: Wir haben hier nichts als nur fünf Brote und zwei Fische!

18 Er aber sprach: Bringt sie Mir hierher!

19 Und Er befahl, dass sich die Volksmengen hinlagerten auf das Gras; Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, Er blickte in den Himmel hinauf, sprach den Segen, und Er brach die Brote, gab sie Seinen Jüngern, die Jünger aber den Volksmengen.

20 Und sie aßen alle und wurden satt; und sie hoben das Übrige der Brocken auf, zwölf Körbe voll!

21 Die aber gegessen hatten, waren etwa Fünftausend, ohne Weiber und Kinder!

22 Und sogleich befahl Er den Jüngern, in das Schiff zu steigen und vor Ihm zu dem jenseitigen Ufer zu fahren, bis Er die Volksmengen entlassen hätte!

23 Und nachdem Er die Volksmengen entlassen hatte, stieg Er auf den Berg für Sich allein, um zu beten. Da es aber Abend geworden war, war Er dort allein.

24 Das Schiff aber war schon viele Stadien vom Lande entfernt, und es wurde von den Wellen gequält; denn es war der Wind entgegengesetzt.

25 In der vierten Wache der Nacht aber kam Er zu ihnen auf dem Meer wandelnd.

26 Da aber die Jünger Ihn sahen auf dem Meer wandeln, wurden sie erschreckt und sagten, dass es ein Gespenst ist, und sie schrieen vor Furcht.

27 Sogleich aber redete Jesus sie an, indem Er sagte: Seid getrost, Ich, Ich bin es, fürchtet euch nicht!

28 Es antwortete Ihm aber Petrus und sprach: Herr, wenn Du es bist, heiße mich zu Dir zu kommen auf den Gewässern!

29 Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg von dem Schiff herab, und er kam zu Jesus.

30 Da er aber den Wind sah, fürchtete er sich, und da er anfing zu sinken, schrie er, sagend: Herr, rette mich!

31 Sogleich aber streckte Jesus Seine Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du?

32 Und da sie in das Schiff stiegen, legte sich der Wind.

33 Die aber im Schiffe beteten Ihn an und sagten: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!

34 Und da sie hinübergefahren waren, kamen sie auf das Land in Genezareth.

35 Und da die Männer jenes Ortes Ihn erkannten, sandten sie in jene Umgegend, und sie brachten zu Ihm alle, die Leiden hatten.

36 Und sie baten Ihn, dass sie nur die Quaste Seines Kleides berührten, und welche sie anrührten, wurden hindurch gerettet.