1 Und Elihu hob wieder an und sprach:

2 Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes. {El}

3 Denn du fragst, was sie dir nütze; was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte? -

4 Ich will dir Worte erwidern und deinen Genossen mit dir.

5 Blicke gen Himmel und sieh, und schaue die Wolken {Das hebr. Wort bezeichnet eigentl. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe; vergl. Kap. 37,18. 21} an, - sie sind höher als du.

6 Wenn du sündigst, was tust du ihm an? und mehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu?

7 Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand?

8 Für einen Mann wie du gilt deine Gesetzlosigkeit etwas, und für ein Menschenkind deine Gerechtigkeit.

9 Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hülfe wegen des Armes der Großen.

10 Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht,

11 der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde, und uns weiser macht als das {O. uns belehrt durch die Tiere..., weise macht durch das usw.; vergl. Kap. 12,7} Gevögel des Himmels?

12 Alsdann schreit man, wegen des Hochmuts der Bösen, aber er antwortet nicht.

13 Auf nur Eitles hört Gott {El} nicht, und der Allmächtige schaut es nicht an.

14 Wenn du auch sagst, du schauest ihn nicht - die Rechtssache ist vor ihm; so harre sein.

15 Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte er nicht sehr wohl um den Übermut wissen?

16 Und so sperrt Hiob eitler Weise seinen Mund auf, häuft Worte ohne Erkenntnis.

1 Und es hob an Elihu und sprach:

2 Achtest du das für Recht, daß du sprichst: "Ich bin gerechter denn Gott"?

3 Denn du sprichst: "Wer gilt bei dir etwas? Was hilft es, ob ich nicht sündige?"

4 Ich will dir antworten ein Wort und deinen Freunden mit dir.

5 Schaue gen Himmel und siehe; und schau an die Wolken, daß sie dir zu hoch sind.

6 Sündigst du, was kannst du ihm Schaden? Und ob deiner Missetaten viel ist, was kannst du ihm tun?

7 Und ob du gerecht seist, was kannst du ihm geben, oder was wird er von deinen Händen nehmen?

8 Einem Menschen, wie du bist, mag wohl etwas tun deine Bosheit, und einem Menschenkind deine Gerechtigkeit.

9 Man schreit, daß viel Gewalt geschieht, und ruft über den Arm der Großen;

10 aber man fragt nicht: "Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht,

11 der uns klüger macht denn das Vieh auf Erden und weiser denn die Vögel unter dem Himmel?"

12 Da schreien sie über den Hochmut der Bösen, und er wird sie nicht erhören.

13 Denn Gott wird das Eitle nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen.

14 Nun sprichst du gar, du wirst ihn nicht sehen. Aber es ist ein Gericht vor ihm, harre sein nur!

15 ob auch sein Zorn so bald nicht heimsucht und er sich's nicht annimmt, daß so viel Laster da sind.

16 Darum hat Hiob seinen Mund umsonst aufgesperrt und gibt stolzes Gerede vor mit Unverstand.