1 Wie {Im Hebr. bestehen die beiden ersten Lieder aus dreizeiligen Strophen (mit Ausnahme von Kap. 1,7 und Kap. 2,11), deren Anfangsbuchstaben der alphabetischen Reihenfolge entsprechen} sitzt einsam die volkreiche Stadt, ist einer Witwe gleich geworden die Große unter den Nationen; die Fürstin unter den Landschaften ist zinsbar geworden!

2 Bitterlich weint sie des Nachts, und ihre Tränen sind auf ihren Wangen; sie hat keinen Tröster unter allen, die sie liebten; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihr zu Feinden geworden.

3 Juda ist ausgewandert vor Elend und vor schwerer Dienstbarkeit {Eig. vor vieler Arbeit}; es wohnt unter den Nationen, hat keine Ruhe {O. Ruhestätte} gefunden; seine Verfolger haben es in der Bedrängnis ergriffen. {Eig. zwischen den Bedrängnissen erreicht}

4 Die Wege Zions trauern, weil niemand zum Feste kommt; alle ihre Tore sind wüst; ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist es bitter.

5 Ihre Bedränger sind zum Haupte geworden {Vergl. 5. Mose 28,44} , ihre Feinde sind wohlgemut {O. sorglos sicher}; denn Jehova hat sie betrübt wegen der Menge ihrer Übertretungen; vor dem Bedränger her sind ihre Kinder in Gefangenschaft gezogen.

6 Und von der Tochter Zion ist all ihre Pracht gewichen; ihre Fürsten sind wie Hirsche geworden, die keine Weide finden, und kraftlos gingen sie vor dem Verfolger einher.

7 In den Tagen ihres Elends und ihres Umherirrens gedenkt Jerusalem all ihrer Kostbarkeiten, die seit den Tagen der Vorzeit waren, da nun ihr Volk durch die Hand des Bedrängers gefallen ist und sie keinen Helfer hat: Die Bedränger sehen sie an, spotten ihres Feierns {And.: ihres Untergangs}.

8 Jerusalem hat schwer gesündigt, darum ist sie wie eine Unreine {Eig. zu einer Unreinheit; so auch V.17} geworden; alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben; auch sie selbst seufzt und wendet sich ab.

9 Ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen {O. Schleppen}; sie hat ihr Ende nicht bedacht und ist wunderbar heruntergekommen: Da ist niemand, der sie tröste. Sieh, Jehova, mein Elend, denn der Feind hat großgetan!

10 Der Bedränger hat seine Hand ausgebreitet über alle ihre Kostbarkeiten; denn sie hat gesehen, daß Nationen in ihr Heiligtum gekommen sind, von welchen du geboten hast: Sie sollen nicht in deine Versammlung kommen!

11 All ihr Volk seufzt, sucht nach Brot; sie geben ihre Kostbarkeiten für Speise hin, um sich {W. um die Seele} zu erquicken. Sieh, Jehova, und schaue, daß ich verachtet bin!

12 Merket ihr es nicht {Eig. Kommet es nicht an (bis zu) euch?} , alle, die ihr des Weges ziehet? Schauet und sehet, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mir angetan worden, mir, die Jehova betrübt hat am Tage seiner Zornglut.

13 Aus der Höhe hat er ein Feuer in meine Gebeine gesandt, daß es sie überwältigte; ein Netz hat er meinen Füßen ausgebreitet, hat mich zurückgewendet; er hat mich zur Wüste gemacht, siech den ganzen Tag.

14 Angeschirrt durch seine Hand ist das Joch meiner Übertretungen: Sie haben sich verflochten, sind auf meinen Hals gekommen; er {O. es} hat meine Kraft gebrochen {Eig. zu Fall gebracht}. Der Herr hat mich in Hände gegeben, daß ich mich nicht aufrichten kann {O. vor welchen ich nicht bestehen kann}.

15 Der Herr hat alle meine Starken weggerafft in meiner Mitte; er hat ein Fest {O. eine Festversammlung, näml. der Feinde; vergl. Kap. 2,22} wider mich ausgerufen, um meine Jünglinge zu zerschmettern; der Herr hat der Jungfrau, der Tochter Juda, die Kelter getreten.

16 Darüber weine ich, rinnt mein Auge, mein Auge von Wasser; denn fern von mir ist ein Tröster, der meine Seele erquicken könnte; meine Kinder sind vernichtet {Eig. verwüstet} , denn der Feind hat obgesiegt.

17 Zion breitet ihre Hände aus: da ist niemand, der sie tröste. Jehova hat seine Bedränger ringsum gegen Jakob entboten; wie eine Unreine ist Jerusalem unter ihnen geworden.

18 Jehova ist gerecht, denn ich bin widerspenstig gegen seinen Mund gewesen. Höret doch, ihr Völker alle, und sehet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft gezogen.

19 Ich rief meinen Liebhabern, sie aber betrogen mich; meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschieden, als sie für sich Speise suchten, damit sie ihre Seele erquicken möchten.

20 Sieh, Jehova, wie {Eig. daß} mir angst ist! Meine Eingeweide wallen, {Eig. gären; so auch Kap. 2,11} mein Herz wendet sich um in meinem Innern; denn ich bin sehr widerspenstig {O. trotzig} gewesen. Draußen hat mich das Schwert der Kinder beraubt, drinnen ist es wie der Tod.

21 Sie haben gehört, daß ich seufzte: Ich habe niemand, der mich tröstet! Alle meine Feinde haben mein Unglück gehört, haben sich gefreut, daß du es getan hast. Führst du den Tag herbei, den du verkündigt hast, so werden sie sein wie ich.

22 Laß alle ihre Bosheit vor dein Angesicht kommen und tue ihnen, wie du mir getan hast wegen aller meiner Übertretungen; denn viele sind meiner Seufzer, und mein Herz ist siech.

1 Voi! Miten yksin onkaan nyt kaupunki, ennen niin täynnä väkeä! Kansojen valtiatar on kuin leski. Maitten ruhtinatar tekee orjan työtä.

2 Hän itkee katkerasti yössä, kyyneleet vierivät hänen poskillaan. Yksikään hänen ystävistään ei ole lohduttamassa. Kaikki ovat hänet pettäneet, kääntyneet vihollisiksi.

3 Kauan sai Juuda jo kärsiä vaivaa ja kurjuutta, nyt se on vielä viety pois maastaan, se asuu vieraiden kansojen seassa eikä lepoa löydä. Vainoojat saavuttivat Juudan, pakotietä ei ollut.

4 Siionin tiet surevat, kukaan ei tule juhliin. Kaikki hänen porttinsa ovat autioina, hänen pappinsa huokaavat, neidot valittavat. Katkera on Siionin kohtalo.

5 Hänen vihamiehensä ovat ottaneet vallan, hänen vihollisillaan ei ole hätää. Herra itse antaa Siionin kärsiä sen monien syntien tähden. Lapsetkin otettiin vangiksi, vihollinen vei heidät pois.

6 Kadottanut on tytär Siion kaiken loistonsa. Hänen ruhtinaansa ovat kuin peurat, jotka eivät laidunta löydä, jotka voimattomina yrittävät paeta metsästäjä kintereillään.

7 Kurjuutensa ja kodittomuutensa päivinä Jerusalem muistaa kaiken sen hyvän, mitä hänellä oli ollut muinaisista ajoista asti. Nyt, kun hänen väkensä kaatui vihollisen käsiin, kukaan ei tullut avuksi. Viholliset vain pilkaten nauroivat nähdessään hänen loppunsa.

8 Raskaasti on Jerusalem rikkonut, kaikki surkuttelevat hänen kohtaloaan. Kaikki, jotka ennen kunnioittivat häntä, nyt halveksivat, kun näkevät hänet alastomana. Itsekin hän huokaa ja kääntää kasvonsa pois.

10 Vihollinen kävi käsiksi hänen aarteisiinsa. Hän joutui näkemään, kuinka muukalaiset tunkeutuivat pyhäkköön, vaikka sinä, Herra, olit säätänyt, ettei yksikään muukalainen saa astua seurakuntasi keskelle.

16 Kaiken tämän tähden minä itken, silmäni vuotavat vettä. Ei ole ketään, joka lohduttaisi, ei ketään, joka sieluni virvoittaisi. Kaikki poikani on lyöty maahan, niin väkevä oli vihollinen.

17 Anoen ojentaa Siion käsiään, mutta kukaan ei auta häntä. Herra käski naapurikansat Jaakobin kimppuun. Jerusalem on tullut saastaksi niiden silmissä.

22 Tulkoon kaikki heidän pahuutensa sinun tietoosi! Tee sinä heille, niin kuin teit minulle syntieni tähden. Lakkaamatta minä huokaan, sydämeni on sairas.