1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals {O. vor alters} zu den Vätern geredet hat in den {O. durch die} Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne, {d. h. in der Person des Sohnes, nicht nur durch den Sohn; es ist bezeichnend, daß der Artikel im Griechischen fehlt}

2 den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat;

3 welcher, der Abglanz {Eig. die Ausstrahlung} seiner Herrlichkeit seiend und der Abdruck seines Wesens und alle Dinge durch das Wort seiner {d. h. seiner eigenen} Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung der Sünden gemacht, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;

4 indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat.

5 Denn zu welchem der Engel hat er je gesagt: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"? {Ps. 2,7} Und wiederum: "Ich will ihm zum Vater, und er soll mir zum Sohne sein"? {1. Chron. 17,13}

6 Und wiederum, wenn er aber den Erstgeborenen in den Erdkreis {O. die bewohnte Erde; so auch Kap. 2,5} einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten". {Ps. 97,7}

7 Und in Bezug auf die Engel zwar spricht er: "Der seine Engel zu Winden {And.: zu Geistern} macht und seine Diener zu einer Feuerflamme"; {Ps. 104,4} in Bezug auf den Sohn aber:

8 "Dein Thron, o Gott, ist in die Zeitalter der Zeitalter, {W. das Zeitalter des Zeitalters} und ein Scepter der Aufrichtigkeit ist das Scepter deines Reiches;

9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen". {Ps. 45,6+7}

10 Und: "Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände;

11 sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid,

12 und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, {d. h. der ewig Unveränderliche} und deine Jahre werden nicht vergehen". {Ps. 102,25-27}

13 Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße"? {Ps. 110,1}

14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen?