1 Inzwischen waren tierisch viele Leute da, um die tausend Menschen standen sich gegenseitig auf den Füßen. Jesus flüsterte noch mal zu seinen Schülern: „Leute, passt auf, dass die Pharisäer nicht eure Gedanken mit ihren Theorien verseuchen.

2 Alles, was jetzt noch ein Geheimnis ist, wird einmal ganz offen verhandelt werden.

3 Darum wird alles, was ihr jemandem als Geheimnis erzählt habt, auf der Titelseite zu lesen sein, und was ihr euch heimlich zugeflüstert habt, können alle im Radio mithören.

4 Freunde, ihr braucht keine Angst vor den Leuten zu haben, die euch umbringen wollen. Was können die denn schon töten? Doch sowieso nur euren Körper!

5 Vor wem ihr wirklich Respekt haben müsst, das ist Gott! Er hat die Macht, jeden Menschen zu töten und ihn anschließend in die Hölle abzuschieben! Davor solltet ihr Angst haben!

6 Was blättert man für so einen Kanarienvogel hin? Ein paar Euro? Trotzdem kennt Gott jeden einzelnen von ihnen.

7 Gott weiß genau, wie viele Haare ihr auf dem Kopf habt. Ihr braucht echt keine Angst zu haben, weil ihr für Gott unendlich mehr wert seid als eine ganze Halle voll mit Kanarienvögeln.

8 Ich schwör euch: Jeder, der sich hier auf der Erde für mich gerade macht, für den werde ich mich auch bei der letzten Gerichtsverhandlung vor Gott gerade machen!

9 Wenn es jemandem aber vor anderen peinlich ist, zu mir zu gehören, für den wird es mir dann auch vor den Engeln peinlich sein, dass er mal zu mir gehört hat.

10 Trotzdem kann Gott demjenigen verzeihen, der über mich ablästert. Bloß wenn einer über den heiligen Geist ablästert, das wird er nicht verzeihen.

11 Wenn ihr irgendwann vor Gericht gezerrt werdet, wenn man euch angezeigt hat und verhört, weil ihr mit mir lebt, dann lasst keine Panik aufkommen.

12 Wenn ihr mit eurer Verteidigung dran seid, wird euch der heilige Geist die richtigen Sachen eingeben, die ihr sagen müsst."

13 Ein Mann rief jetzt dazwischen: „Meister, können Sie nicht meinem Bruder sagen, er soll das, was wir von unserm Vater geerbt haben, gerecht unter uns beiden aufteilen?"

14 „Sag mal, soll ich jetzt hier den Richter spielen, um solche Sachen zu entscheiden?"

15 Zu den anderen Zuhörern sagte er: „Leute, passt auf, dass ihr nicht geil auf Kohle seid! Geld macht nicht glücklich, Leben kann man sich nicht kaufen."

16 Er machte das noch an einem Vergleich deutlich: „Einem Millionär gehörte eine große Obstplantage, die jedes Jahr fette Ernte einbrachte.

17 Irgendwann meinte er zu sich selbst: ‚Ich brauch mehr Platz für die eingefahrene Ernte. Was mach ich jetzt nur?

18 Guter Plan, ich mach jetzt alle Lagerhallen platt und bau mir doppelt so große. Ich investiere noch mal richtig viel Geld.

19 Und dann werde ich mich zur Ruhe setzen. Ich werde zu mir selber sagen: Mein Freund, du hast jetzt für Jahre im Voraus reichlich geschuftet. Jetzt entspann dich und genieße das Leben! Fahr auf ’ne Insel, mach Party und freu dich deines Lebens!‘

20 Aber Gott sagte zu dem Mann: ‚Du Volltrottel! Du wirst noch in dieser Nacht den Löffel abgeben und sterben! Was hast du dann noch von der ganzen Kohle?‘

21 Das wird mit jedem passieren, der sein Leben dafür einsetzt, ein fettes Konto bei seiner eigenen Bank zu haben, aber bei Gott mit leeren Händen dasteht."

22 Für seine Schüler wiederholte Jesus es noch mal: „Ihr braucht euch echt keine Sorgen zu machen, dass ihr eure Miete nicht bezahlen könnt oder die Lebensmittel oder Kleidung, noch nicht mal um eure Gesundheit müsst ihr euch Sorgen machen.

23 Leben besteht aus mehr als nur Nahrung und Kleidung.

24 Seht euch mal die Tauben an! Die arbeiten auch nicht, sie legen sich auch keinen Vorrat an, und doch haben sie immer genug zu essen. Und ihr seid Gott tausendmal wichtiger als irgendwelche Vögel!

25 Könnt ihr euer Leben durch die vielen Sorgen auch nur um eine Sekunde verlängern? Never!

26 Wenn das mit der Lebensverlängerung durch Sorgen nicht funktioniert, warum macht ihr euch dann überhaupt noch welche?

27 Seht euch doch mal so ’ne Rose genauer an. Die kann auch nicht arbeiten, sie kann noch nicht mal ihr Äußeres selber bestimmen. Und trotzdem ist sie so schön, dass kein Top-Model der Welt mithalten könnte.

28 Wenn Gott sich schon um solche Blumen perfekt kümmert, obwohl die zwar heute noch blühen, aber morgen schon wieder vergammelt sind, dann wird er ja erst recht in der Lage sein, für euch zu sorgen! Warum vertraut ihr ihm nicht?

29 Hört auf mit diesem ‚Was werden wir nur morgen essen? Haben wir genug zu trinken?‘-Gelaber! Keine Panik!

30 Habt ihr Bock so zu leben wie Menschen, die nicht wissen, dass Gott ein guter Vater ist? Er weiß genau, was wir brauchen!

31 Kümmert euch in erster Linie um Gottes Sache. Um den Rest wird er sich kümmern!

32 Kinder, ihr braucht echt keine Angst mehr zu haben! Es macht Gott großen Spaß, euch zu beschenken. Euch gehört ein Stück von dem Land, in dem Gott das Sagen hat.

33 Verkauft am besten alles, was ihr habt, und spendet die Kohle an Leute, die es brauchen. Wenn ihr das tut, bekommt ihr eine Art von Geld, das seinen Wert nicht verliert. Ihr werdet einen Schatz im Himmel liegen haben, den euch keiner mehr klauen kann und der seinen Wert auch nie verliert.

34 Denn die Sachen, die euch wirklich wichtig sind, bestimmen euer Leben."

35 „Seid immer klar im Kopf und jederzeit bereit!

36 Ihr müsst so drauf sein wie ein Hausangestellter, der nachts auf die Rückkehr des Hauseigentümers warten muss. Wenn der dann klingelt, kann er ihn sofort reinlassen.

37 Gut drauf werden die Leute kommen, die vorbereitet sind und seine Rückkehr erwarten. Ich schwör euch, er wird sie ins Esszimmer bitten, sich ’ne Schürze umbinden und erst mal fett was zu essen machen.

38 Vielleicht kommt er mitten in der Nacht, vielleicht frühmorgens, wenn die Sonne aufgeht. Egal wann er kommt, glücklich können die Leute sein, die dann bereit sind!

39 Ich will euch noch mal eine Ansage machen: Da ist ein Typ, der eine Villa hat. Wenn er wüsste, wann die Einbrecher kommen, dann würde er zu Hause bleiben und verhindern, dass sie sein Haus durchwühlen.

40 Ihr habt aber keine Ahnung, wann der Meister zurückkommen wird, er kommt, wenn keiner damit rechnet."

41 Petrus fragte noch mal nach: „Meister, meinst du jetzt nur uns damit oder redest du hier über alle Menschen?"

42 „Petrus, ich meine damit jeden treuen Mitarbeiter, dem Gott eine Aufgabe gegeben hat. Er trägt damit Verantwortung für sein Haus und dafür, seine Leute zu versorgen.

43 Wenn der Meister zurückkommt und alles ist tipptopp in Ordnung, dann wird der Mitarbeiter dafür eine Belohnung einsacken.

44 Ich verspreche euch: Der Meister wird ihm den Leitungsposten über seinen ganzen Betrieb anvertrauen.

45 Wenn der Mitarbeiter aber denkt: ‚Das dauert noch, bis der zurückkommt!‘, und erst mal anfängt, Party zu machen, die Mitarbeiter mies behandelt und sich jeden Abend die Kante gibt,

46 na ja, dann wird der Meister ganz plötzlich und total unerwartet vor der Tür stehen. Und dann wird er dem Angestellten sofort die Kündigung in die Hand drücken und ihn hochkantig rausschmeißen.

47 Anschließend kriegt er noch ’ne Klage an den Hals, denn er hat seinen Arbeitsvertrag gebrochen, und das, obwohl er genau wusste, was der Meister von ihm wollte.

48 Menschen, die keine Ahnung davon haben, was Gott eigentlich will, werden mit einer leichten Strafe davonkommen. Jeder, der viel von Gott bekommen hat, muss auch viel bringen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird auch viel verlangt werden."

49 „Ich bin zu euch gekommen, damit der Punk abgeht hier auf der Erde, es soll brennen! Ich würde mich so sehr freuen, wenn das schon passiert wäre und ich meinen Job schon erledigt hätte.

50 Auf mich wartet aber noch etwas ganz Übles. Ich muss einen furchtbaren Tod sterben, das macht mir echt Angst, bis ich das hinter mich gebracht habe.

51 Falls ihr gedacht habt, ich würde den Weltfrieden organisieren, dann habt ihr euch gewaltig getäuscht! Nein, wo ich bin, werden sich Menschen streiten,

52 ganze Familien werden wegen mir auseinander brechen, weil drei Mitglieder auf meiner Seite stehen und zwei keinen Bock auf mich haben oder umgekehrt.

53 Es wird Zoff geben zwischen dem Vater und dem Sohn, zwischen der Mutter und der Tochter."

54 Jetzt richtete Jesus noch mal ein paar Worte an die Menschen, die drumrum standen: „Wenn ihr zum Himmel seht und ein paar dunkle Wolken kommen aus einer Richtung, dann sagt ihr doch bestimmt: ‚Gleich regnet es!‘ Das ist richtig.

55 Wenn aber die Sonne morgens schon runterknallt, sagt ihr: ‚Heute wird es warm!‘ Und das stimmt auch.

56 Ihr Pseudos! Wie das Wetter wird, könnt ihr euch leicht ausrechnen, aber wenn ihr seht, was in der Welt gerade abgeht, dann kapiert ihr gar nichts!

57 Warum peilt ihr nicht, was jetzt zu tun ist?

58 Wenn du heute einen Gerichtstermin hast und du triffst auf dem Weg zum Gericht den Typen, der dich angezeigt hat, dann versuche, das Ding vorher zu regeln, bevor ihr vor dem Richter landet. Sonst wirst du verurteilt und landest im Knast.

59 Und dann hängst du da so lange, bist du den letzten Cent bezahlt hast."