1 Als Herodes, der damals in Judäa das Sagen hatte, mitbekam, was man so über Jesus redete, bekam er leichte Panik.

2 Er sagte zu seinen Angestellten: „Das ist garantiert Johannes, der die Leute getauft hat! Der feiert bestimmt gerade sein Comeback, obwohl er ja eigentlich tot sein müsste. Vielleicht ist er ja auch ein Zombie und kann deshalb so krasse Wunder tun."

3 Herodes hatte Johannes vor einiger Zeit in den Knast gesteckt ─ vor allem, weil seine Freundin Herodias, in die er voll verknallt war, das unbedingt wollte. Die war allerdings eigentlich die Frau von seinem Bruder.

4 Johannes hatte ihm ganz klar gesagt, dass das total falsch ist; man darf sich nicht einfach die Frau von seinem Bruder greifen und heiraten.

5 Herodes war so sauer auf Johannes, dass er ihn am liebsten ermordet hätte. Er traute sich aber nicht, weil er Angst vor den Leuten in der Stadt hatte, die alle totale Fans von Johannes waren.

6 Als Herodes Geburtstag hatte, machte die Tochter seiner Freundin auf der Party zur Musik einen derben Striptease. Das fand er so geil,

7 dass er ihr anschließend hoch und heilig versprach: „Du kannst von mir heute haben, was du willst!"

8 Ihre Mutter bequatschte sie dann, und schließlich bettelte sie Herodes an: „Ich möchte, dass du Johannes den Kopf abschlagen lässt und ihn mir auf einem Tablett servierst!"

9 Damit hatte Herodes nun nicht gerade gerechnet. Aber schließlich hatten eine Menge Leute mit ihm am Tisch gesessen, die alle mitbekommen hatten, wie er sich mit diesem Versprechen weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Darum sagte er zu seinen Soldaten,

10 sie sollten Johannes den Kopf abschlagen.

11 Sie servierten dem Mädchen dann auch den Kopf auf einem Tablett, die ihn wiederum der Mutter übergab, damit sie zufrieden war.

12 Die Schüler von Johannes holten dann den toten Körper ab und verbuddelten ihn. Danach erzählten sie Jesus, was passiert war.

13 Jesus war total geschockt und echt fertig. Er schnappte sich ein Boot und wollte irgendwo hinfahren, wo er mal alleine sein konnte. Die Leute bekamen das aber mit und verfolgten ihn am Ufer entlang.

14 Jesus kam mit seinem Boot nach einiger Zeit wieder ans Land. Viele Leute waren ihm gefolgt und wollten Hilfe. Die Menschen taten ihm Leid und darum heilte er alle, die krank waren.

15 Abends kamen dann seine Leute zu ihm und meinten: „Jesus, ganz schön spät geworden! Außerdem ist auch gar nichts los hier. Lass doch die Menschen gehen, damit sie sich beim McDonalds was zu essen holen können!"

16 Jesus sagte dazu nur: „Nein, das ist jetzt überhaupt nicht angesagt. Ihr könnt ihnen auch was zu essen machen!"

17 „Aber wir haben gerade mal fünf Brötchen und zwei Frikadellen am Start!", meinten die Schüler zu ihm. „Das reicht nie und nimmer!"

18 „Locker bleiben, her damit!", sagte er.

19 „Pflanzt euch einfach auf die Wiese", sagte Jesus zu den Leuten. Dann nahm er die zwei Frikadellen und die fünf Brötchen, sprach ein Tischgebet zu Gott und verteilte die Teile an seine Schüler, die es dann an alle anderen weiterreichten.

20 Und das Unglaubliche passierte: Es reichte dicke und alle waren nach dem Essen pappsatt! Schließlich sammelten sie die Reste am Abend noch ein, und da kamen sage und schreibe zwölf volle Einkaufswagen zurück!

21 Ungefähr fünftausend Männer waren dabei gewesen, dazu noch die Frauen und die Kinder, die man nicht mitgezählt hatte.

22 Nach diesem Essen meinte Jesus zu seinen Leuten, es wäre jetzt angebracht, in das Boot zu steigen, um an das andere Ufer zu fahren.

23 Als er die Menschen weggeschickt hatte, hatte er Lust, noch ein wenig allein mit Gott zu reden, und ging dazu in der Nacht auf einen Berg.

24 Seine Freunde fuhren auf dem See, als plötzlich ein ganz derber Sturm aufkam. Sie bekamen ziemlichen Schiss, es war starker Gegenwind und sie drohten zu kentern.

25 So gegen vier kam ganz plötzlich eine Gestalt auf dem Wasser auf sie zu: Jesus!

26 Als sie ihn da gehen sahen, ging der Punk erst richtig ab, sie hatten volle Granate Angst und dachten, es wäre irgend so ein Geist oder so was.

27 Jesus ließ sie aber nicht so lange zappeln und rief ihnen zu: „Hey Jungs, keine Panik! Ich bin es doch nur!"

28 Petrus war total geplättet. Er rief zurück: „Hey, wenn du auf dem Wasser gehen kannst, dann will ich das auch können! Ein Wort von dir genügt!"

29 „Tu dir keinen Zwang an", lachte Jesus, „komm, wenn du willst!" Gesagt, getan, Petrus stieg aus dem Boot aus und das Unglaubliche passierte, er konnte tatsächlich auf dem Wasser zu Jesus gehen!

30 Plötzlich bemerkte Petrus aber die großen Wellen, die um ihn herum waren, er verlor Jesus aus dem Blick und bekam plötzlich voll die Panik. „Hilfe, Jesus, ich ertrinke!", schrie er und ging unter.

31 Jesus rannte schnell zu ihm, packte seine Hand und zog ihn aus dem Wasser raus. Er konnte sich den Spruch nicht sparen: „Hast du so wenig Vertrauen, Petrus? Ich hab’s dir doch gezeigt! Mir kannst du echt glauben!"

32 Beide gingen dann zusammen zum Boot. Sobald sie an Bord waren, verschwand der Wind von selber.

33 Die anderen waren alle schwer beeindruckt, knieten sich vor Jesus hin und sagten: „Ganz sicher, du bist wirklich Gottes Sohn!"

34 Sie landeten in einer Stadt namens Genezareth am Hafen und machten einen Landgang.

35 Als die Leute, die dort wohnten, spitzkriegten, dass der große Heiler am Start war, holten sie alle kranken Menschen.

36 Und es war so, dass die sogar nur einen Zipfel von seinen Klamotten berühren mussten, dann wurden sie schon gesund!