1 DA sie nu ausgebett hatte / stund sie auff /

2 vnd ruffet jrer magd Abra / vnd gieng herunter ins Haus / leget den Sack abe / vnd zoch jre Widwenkleid aus /

3 vnd wusch sich / vnd salbete sich mit köstlichem Wasser / vnd flochte jr Har ein / vnd setzet eine Hauben auff / vnd zoch jre schöne Kleider an /

4 vnd schmücket sich mit Spangen vnd Geschmeide / vnd zoch jren Schmuck an.

5 Vnd der HERR gab jr gnade / das sie lieblich anzusehen war / Denn sie schmücket sich nicht aus furwitz / sondern Gotte zu lob.

6 Vnd sie gab jrer Magd ein gepichte haut vol Wein / vnd einen krug mit Ole / vnd einen Sack / darinn sie hatte / Feigen / Mehl vnd Brot / das sie essen thurste / Vnd sie gieng dahin.

7 VND am Thor / fand sie Osiam vnd die Eltesten die jr warteten / wie es verlassen war.

8 Vnd sie wunderten sich / das sie so schöne war /

9 Doch fragten sie nicht / was sie furhette / sondern liessen sie hinaus / vnd sprachen / Der Gott vnser Veter / gebe dir gnade / vnd lasse dein furnemen geraten / Das sich Jsrael dein frewe / vnd dein name werde gerechnet vnter die Heiligen.

10 Vnd alle die da waren / sprachen / Amen / Amen.

11 Aber Judith betet / vnd gieng fort mit jrer magd Abra.

12 VND da sie früe morgen den Berg hinab gieng / begegneten jr die Wechter der Assyrer / vnd fielen sie an / vnd fragten sie / Von wannen sie keme / vnd wo sie hin wolte?

13 Vnd sie antwortet / Jch bin ein Ebreisch weib / vnd bin von jnen geflohen / Denn ich weis / das sie euch in die hende komen werden / Darumb das sie euch veracht haben / vnd nicht wollen gnad suchen / vnd sich willig ergeben.

14 Darumb hab ich mir furgenomen / zu dem Fürsten Holofernes zukomen / das ich jm jre heimligkeit offenbare / vnd sage jm / wie er sie leichtlich gewinnen müge / Das er nicht einen Man verlieren dürffe.

15 DJeweil sie so redet / schaweten sie sie an / vnd verwunderten sich seer / das sie so schön war /

16 vnd sprachen / Das möchte dich helffen / das du es so gut meinest / vnd zu vnserm Herrn gehen wilt /

17 Denn wenn du fur jn kompst / so wird er dir gnedig sein / vnd wirst von hertzen jm wolgefallen.

18 Vnd sie füreten sie hin / in Holofernes gezelt / vnd sagten jm von jr.

19 Vnd da sie fur jn kam / ward er so bald entzündet gegen jr.

20 Vnd seine Diener sprachen vnternander / Das Ebreisch volck ist trawen nicht zu verachten / weil es schöne Weiber hat / Solt man vmb solcher schöner Weiber willen nicht kriegen?

21 Da nu Judith Holofernem sahe sitzen vnter seinem Teppich / das schön gewirckt war / mit Purpur vnd Gold / vnd mit Smaragden / vnd viel Edelstein geziert / fiel sie fur jm nider / vnd betet jn an. Vnd Holofernes hies sie wider auffrichten.